Der Grossspitz |
Text verfasst im Jahr 2006 von Susanne Klossner
Der deutsche Grossspitz ist ein wunderbarer
Hund und wir geben gerne Wissenswertes über diese Rasse an Interessierte
weiter. Der Grossspitz ist mit seiner Schulterhöhe von 40 bis 50cm der zweitgrösste der deutschen Spitze (es gibt noch den Wolfspitz, den Mittelspitz, den Kleinspitz und den Zwergspitz). Spitzartige Hunde gibt es ausser den deutschen Spitzen noch viele mehr. Um nur ein paar davon aufzuzählen: Japanspitz, Alaskan Malamute, Siberian Husky, Samojede, Akita Inu, Shiba Inu, Finnischer Lapphund usw. Der Spitz ist eine der ältesten Hunderassen, er wird auf den steinzeitlichen Torfhund "Canis familiaris palustris Rüthimeyer" zurückgeführt. Der Grossspitz ist laut der roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (Deutschland) extrem gefährdet (Kategorie 1). Grossspitze werden einfarbig gezüchtet, in den Farben Schwarz und Weiss. Nach Recherchen im 2001 (Quelle: Gesellschaft zu Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen) wurden keine braunen Exemplare mehr gefunden.
* Am 31.12.2007 ist jedoch in Deutschland, gemäß VDH- u.
VDSp.-Sondergenehmigung für die Anzüchtung von braunen Großspitzen, aus
einer Verpaarung einer braunen Mittelspitzhündin und eines schwarzen
Grossspitzrüden ein Wurf brauner Welpen auf die Welt gekommen. Drei
Rüden und eine Hündin sind als Grossspitze in die Zucht und hatten
bereits Nachwuchs - alle Nachkommen sind schwarz, aber durch ihr braunes
Elternteil sicher Träger der braunen Fellfarbe (B/b)... (*Die Zahlen und Beschreibungen berufen sich auf FCI-Zuchtstätten - und Hunde. Seit zirka 10-15 Jahren sind in Deutschland viele Grossspitzzüchter aus dem VDH, somit der FCI ausgetreten und züchten in verschiedenen neu gegründeten, nicht dem VHD/FCI unterstellten Vereinen.
Einerseits verständlich, wenn die
Grossspitzzucht im Mutterland der Spitze derart eingeschränkt wird, wie
mit teils total sinnlosen Farb-Verpaarungseinschränkungen und auch Varietätenreinheit (Ein Grossspitz musste bis vor kurzem 5 Generationen
reinfarbig gezüchtet sein / durfte 5 Generationen keinen Wolfsspitz
aufweisen...), obwohl jeder der sich auch nur wenig mit der Farbgenetik
befasst weiss, dass weiss x weiss nur weiss ergeben kann (also e/e x
e/e), auch wenn
deren Eltern pink und/oder gescheckt wären (entschuldigt die Ironie).
Der Grossspitz ist ein
idealer Familienhund und eignet sich sehr gut für alle Arten von
Hundesport.
Eiko Majo no koya im Juni 2006 mit fast 2 Jahren
Eiko wurde mit 4-5 Jahren zum
Therapie/Sozialhund ausgebildet. Eiko und Trixy haben in jungen Jahren
Agility trainiert und Rani Rallie Obediance.
Der Grossspitz sollte wenig bis keinen Jagdtrieb haben, was aber nicht heisst, dass er davonrennenden Tieren (Katzen, Rehe usw.) nicht gerne hinterher rennen würde. Dies ist aber ganz klar Erziehungssache! Er wäre (von seinen Genen her) reviertreu, was heisst, dass er nicht streunt. Nun hat es der Geist der Zeit aber mit sich gebracht, dass ihnen nicht mehr beigebracht wird, sich nur mit Besitzer auf eigenem Hof und Feld aufzuhalten, sondern man nimmt sie täglich an die Leine und begleitet sie beim "streunen" - hätten unsere die Gelegenheit würden sie trotz sehr grossem eigenen, eingezäunten Gelände alleine auf diese "Streun-Tour" aufbrechen - da bin ich sicher! Durch einen Zaun daran gehindert, lieben es unsere draussen zu sitzen und die Gegend zu beobachten - also zu wachen. Ab und zu werden auch Hirsche verbellt die bis an ihren Zaun kommen.
Der Grossspitze ist neugierig
und solange etwas läuft, will er nichts verpassen. Wenn er aber merkt,
dass Ruhe angesagt ist, kann er stundenlang auch nur herum liegen. In
der Nacht bellen unsere Grossspitze wochenlang nicht - bis sie wirklich
einen Grund haben. Da diese Rasse sehr anpassungsfähig
ist, lassen sie sich bei entsprechender Beschäftigung und ausgedehnten
Spaziergängen gut in der Wohnung halten. Hier sind wir der Meinung, dass
Zeit (mit ihm) wichtiger ist als Platz! Sehr ausgeprägt ist der Wachsinn des Grossspitzes, wenn man also nicht gerade deswegen diese Rasse gewählt hat, sollte man das Wachen nicht noch fördern. Die Aufgabe dieses Hundes war es früher, vor allem Haus, Hof und Fuhrwerke zu bewachen, was ihm die Bezeichnung Fuhrmannsspitz einbrachte. Der schwarze Grossspitz wurde von schwäbischen Weinbauern gehalten um die reifen Trauben in den Weinbergen vor Dieben zu schützen und die Vögel zu verscheuchen, das brachte ihm auch den Namen Weinbergspitz ein. Das dem Spitz anhaftende Image des "Kläffers" stammt aus der Zeit, in der die Hunde frustriert an der Kette leben mussten. So konnten sie ihrer Aufgabe, dem Bewachen von Haus, Hof und seinen Menschen, denen er überallhin gerne folgt, nicht mehr nachkommen. Diese Hunde waren unterfordert und langweilten sich! Das wunderschöne lange Haarkleid der Grossspitze ist sehr pflegeleicht und verfilzt nicht, obwohl wir es nicht mehr als einmal pro Woche kämmen. Nur bei Fellwechsel ist häufigeres Kämmen angesagt. Und was wir einfach spitze finden, vor allem weil er doch viel im Haus ist: er stinkt nicht mal wenn er nass ist! Das heisst, das Fell (von allen Spitze) hat keinen Eigengeruch. Grossspitze sind robust, wetterunempfindlich, langlebig und gelten als wenig krankheitsanfällig. Mit seinem Gewicht (13-22kg) und seiner Grösse (42-50cm) ist er ein sportlicher Hund in gesundheitlich gutem Grössenbereich. Wir haben nur ein paar Eigenschaften und Besonderheiten über diese Hunde, die überall Aufmerksamkeit erregen, herausgenommen. Verschiedene Rasseportraits findet ihr bei den Links Hier geht's direkt zu einer sehr lesenswerten Rassebeschreibung mit Geschichte klick
Grossspitz Welpe
Der Grossspitz in der Schweiz
Auszüge aus den
Zuchtbüchern: in der Zeit vom Oktober 1972 bis September 1992 sind
in der Schweiz 14 Grossspitz-Würfe mit 63 Welpen eingetragen. Davon
waren 40 schwarze und 23 weisse. Nach 1992 gab es zehn lange Jahre keinen Wurf mehr in der Schweiz – bis endlich am 2. Mai 2002 in der Zuchtstätte Majo no koya von Kathrin Glöckler fünf seltene Grosspitze auf die Welt kamen. Im September 2004 kam dann der zweite Wurf, darunter Eiko Majo no koya, mit dem dann 2008 die wieder einzige* weisse Grossspitz-Zucht in der Schweiz gegründet wird. Alena, Eikos Mutter hatte nur diese zwei Würfe. *nach der Gründung unserer wurden zwar zwei weitere Zuchtstätten gegründet, beide mit Nachkommen von uns. Aber in diesen ist bisher nur je ein Wurf gefallen - wir hoffen auf weitere! Bis 2015 wurden bei Kathrin Glöckler schwarze und weisse Grossspitze gezüchtet. Als sie Anfang 2005 in Deutschland wieder eine Hündin suchte, waren gerade nur schwarze zu haben, was wieder zeigt, wie selten die Grossspitze geworden sind. Mit Alice vom Veitenhof gab es einen Wurf im März 2007, einen im März 2008 und einen, mit Eiko als Vater, im Februar 2010. Eine schwarze Tochter von ihr und Eiko, Janka Majo no koya, hatte 2 Würfe, wovon kein einziger schwarzer Welpe gefallen ist. Einen passenden schwarzen Rüden für Janka zu finden war so schwierig, dass sie zweimal mit weissen Rüden gedeckt wurde.
Im Herbst 2007 haben wir die
Zuchtstätte „vom Alpenspitz“ gegründet und züchteten mit Eiko Majo no
koya und Trixy van Millus ab November 2008 weisse Grossspitze. Nachdem
seit den 90er Jahren lange keine Grossspitze geboren wurden, sind
zwischen 2002 und 2023 in vier Schweizer Zuchtstätten 23 Grossspitzwürfe
gefallen, davon 14 Alpenspitz-Würfe.
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